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Leuchtturmprojekte

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des CMBB arbeiten mit regionalen und überregionalen Unternehmen zusammen (Anwenden), organisieren und beteiligen sich an Outreach-Veranstaltungen (Kommunizieren) und beraten Verbände und Akteure aus Gesellschaft und Politik (Beraten).

Hier stellen wir ausgewählte Transferprojekte und Transfertätigkeiten unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor.

Transfer im CMBB: Leuchtturmprojekte

  • Neuartige Parkinson Diagnose TOM (Prof. Dr. Bremmer, Prof. Dr. Timmermann, Thomas RECORDING GmbH)

    Foto: Stefan Dowiasch
    Ein Proband führt im Wartezimmer eine Messung der Augenbewegungen mittels Tablet-Computer durch

    Seit dem Juni 2018 entwickeln Prof. Dr. Lars Timmermann und Prof. Dr. Frank Bremmer gemeinsam mit Thomas RECORDING GmbH ein neuartiges neuromedizinisches Diagnosesystems zur individuellen Früherkennung der Parkinson-Krankheit. Die Krankheit verursacht subtile, aber charakteristische Veränderungen in den Augenbewegungen der Betroffenen. Diese Veränderungen können mittels bestimmter Reize (z.B. Videoclips) hervorgerufen und durch spezielle intelligente Algorithmen erkannt werden, teilweise bereits im Frühstadium einer Erkrankung ohne andere sichtbare Symptome.Die TOM (Thomas Oculus Motus) genannten Geräte, die die Augenbewegungen der Patientinnen und Patienten analysieren, sind bereits für die Grundlagenforschung erhältlich. Das Forscherteam möchte die Diagnose bald mittels eines Tablets (TOM – mobile) und einer speziellen Software deutlich erleichtern und verbessern. Für die Differential- und Feindiagnostik steht ein weiteres, wesentlich leistungsfähigeres System (TOM – stationary) zur Verfügung, das selbst kleinste Unterschiede in den Augenbewegungen detektieren kann.

    Perspektivisch sollen die Geräte in der Lage sein, das Ergebnis der Messung durch eine KI in der Cloud analysieren zu lassen und die graphische Aufbereitung dem behandelnden Arzt zur Verfügung zu stellen. Das System soll dann wesentlich früher eine korrekte und individuelle Therapie sowie eine schnelle Auswahl des geeigneten Medikaments und der Dosierung ermöglichen. Damit würden die Nebenwirkungen einer unnötigen Therapie sowie die Kosten einer Fehlbehandlung verringert oder sogar gänzlich vermieden werden. Das System wird in diesem Video vorgestellt.

    Prof. Dr. Lars Timmermann ist Direktor der Universitätsklinik für Neurologie am Standort Marburg (weitere Informationen finden Sie hier).
    Prof. Dr. Frank Bremmer ist Leiter des Arbeitsbereichs Neurophysik der Philipps-Universität Marburg (weitere Informationen finden Sie hier)

  • Neue Maßstäbe im Trampolinturnen (Prof. Dr. Müller, Dr. Ferger)

    Foto: privat

    Gemeinsam leiteten Prof. Dr. Hermann Müller und Dr. habil. Katja Ferger ein Projekt zur Entwicklung eines neuen Systems zur simultanen Erfassung, Verarbeitung und Aufbereitung von Wettkampfdaten im Trampolinturnen.
    Das System umfasst Sensoren, um die auftretenden statischen und dynamischen Kräfte zu erfassen, eine Auswerteeinheit und die Ausgabe der Daten digital, auf einem Display oder in einem Videostream. Gefördert von dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wurde das System entwickelt und umgesetzt gemeinsam mit dem international tätigen Unternehmen Eurotramp Trampoline Kurt Hack GmbH und der Wassing Messtechnik GmbH.

    Das Projekt ist ein maßgeblicher Beitrag, die Sportart Trampolinturnen langfristig im Hinblick auf Publikumsattraktivität, Vermarktbarkeit und eine systematische Trainings- und Leistungssteuerung weiterentwickeln zu können. Weiterführende Informationen finden Sie hier.

    Prof. Dr. Hermann Müller ist darüber hinaus Leiter des Arbeitsbereichs Trainingswissenschaft, der eine maßgebliche Rolle in der Ausbildung zukünftiger SportlehrerInnen an der Justus-Liebig-Universität Gießen spielt.

  • Wissenschaft für Alle (Prof. Dr. Kircher)

    Novemberblues
    Foto: privat
    Novemberblues

    Prof. Dr. med. Tilo Kircher organisiert seit vielen Jahren regelmäßig öffentliche Vorlesungen zu Themen aus der Psychiatrie und Psychotherapie. Die Vorträge werden von ExpertInnen für das jeweilige Thema gehalten und finden großen Anklang in der Öffentlichkeit. Die Themen erstrecken sich von „Depression“, „Behandlung“, „Ursachen psychischer Störungen“ bis hin zu „Suizidalität und Prävention“. Die Vorträge für die Allgemeinbevölkerung und andere Veranstaltungen wie Lesungen und Konzerte zu diesen Themen werden zum Teil in Zusammenarbeit mit dem „Bündnis gegen Depression Marburg-Biedenkopf“ organisiert. Mehr Informationen finden Sie hier.

    Prof. Dr. med. Tilo Kircher ist darüber hinaus Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Durch das Universitätsklinikum Marburg (UKGM) bietet sie eine optimale Diagnostik und Behandlung der Maximalversorgung für alle psychischen Probleme und Störungen wie auch begleitender körperlicher Erkrankungen. Mehr Informationen finden Sie hier. Regelmäßig findet auch der Tag der offenen Tür statt, bei dem MitarbeiterInnen einen Einblick in das Behandlungsprogramm einer Psychiatrischen Klinik bieten.
  • Wissenschaft an Schulen (apl. Prof. Dr. Rummel, Prof. Dr. Herden)

    Foto: Ulrike Selmayr

    Gemeinsam mit anderen Arbeitsgruppen der Veterinärzmedizin und der Sportwissenschaften bieten die Arbeitsgruppen von apl. Prof. Dr. med. vet. Christoph Rummel und Prof. Dr. med. vet. Christiane Herden mit großem Erfolg seit Wintersemester 2011/12 die Veranstaltung „Neurowissenschaften in der Tiermedizin – Lernen und Lehren“ an. Im Rahmen der Veranstaltung besuchten bisher über 900 SchülerInnen von insgesamt sieben Schulen mit unterschiedlichem Fokus (Berufsschule, Gymnasien, Förderschule) die durch Studierende und Promovierende der Veterinärmedizin durchgeführten Seminare mit praktischen Übungen. Dabei vermitteln sie nach dem Konzept des Forschenden Lernens den SchülerInnen Wissen über die Neurowissenschaften und Erkrankungen des Nervensystems und verwenden kleine praktische Übungen, um dies zu veranschaulichen.

    Mehr Informationen zu der Arbeit des Fachbereichs Veterinärmedizin mit Schulen finden Sie hier. Die Forschung von apl. Prof. Dr. med. vet. Christoph Rummel  beschäftigt sich mit der Kommunikation des Immunsystems mit dem Gehirn bei Krankheiten und von Frau Prof. med. vet. Christiane Herden mit Infektionen des Gehirns. Herr Rummel ist Sprecher der Sektion Neurowissenschaften der International Giessen Graduate Centre for the Life Sciences und Mitgründer des „European Psychoneuroimmunology Networks“ (EPN).

  • Beratung der WHO (Prof. Dr. Rief)

    Foto: Colourbox.de / Pressmaster


    Prof. Dr. Winfried Rief leitet zusammen mit Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede eine internationale Arbeitgruppe, die eine neue Klassifikation chronischer Schmerzen mit sieben Kategorien entwickelt hat. Diese wurde in die Neufassung der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) aufgenommen. Das ICD wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und ist der globale Standard für die Klassifikation von Krankheiten, mit einer Verbreitung in über 150 Ländern und übersezt in mehr als 40 Sprachen. In verschiedenen internationalen Feldstudien, unter anderem in Kooperation mit der WHO, wird die ICD-11 Klassifikation chronischer Schmerzen evaluiert. Die Koordination des Projekts liegt bei der Universität Marburg.
    Weiterführende Informationen finden Sie hier.

    Prof. Dr. Winfried Rief leitet darüber hinaus die Psychotherapie-Ambulanz Marburg, in der PatientInnen mit vielfältigen psychischen Störungen behandelt werden. Es kommen kognitiv-verhaltenstherapeutische, neuropsychologische und psychophysiologische Behandlungselemente zum Einsatz. Die Durchführung der Therapie ist eng mit der Psychotherapieforschung verknüpft und es werden neue Behandlungsmöglichkeiten entwickelt und bestehende verbessert.

  • Beratung der Politik (Prof. Dr. Kruse)

    Logo: HMSI


    Herr Prof. Dr. med. Johannes Kruse ist Leiter des Arbeitsausschusses Psychische Gesundheit des Gemeinsamen Landesgremiums nach § 90a SGB V in Hessen. In diesem Gremium sitzen VertreterInnen der medizinischen Fachgebiete, der Landesärztekammer und der Landespsychotherapeutenkammer, der Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Krankenhausgesellschaft, der Selbsthilfe und des Landes Hessen. Gemeinsam erarbeiten sie Lösungen für aktuelle Versorgungsprobleme in der sektorenübergreifenden Versorgung, in der psychosozialen Versorgung onkologischer Patienten oder von Migranten. Aktuell analysiert der Ausschuss die Situation von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen unter den Corona-Bedingungen und erarbeitet Vorschläge zur Optimierung.

    Auf Bundesebene ist Prof. Dr. med. Johannes Kruse Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie; dieser berät die Bundesärztekammer und Bundespsychotherapeutenkammer zu Fragen der Anerkennung psychotherapeutischer Verfahren. Außerdem ist er Sprecher der Ständigen Konferenz ärztlicher psychotherapeutischer Verbände und berät in dieser Funktion die Bundesärztekammer in Fragen der Psychotherapie (Mitglied AG Ärztliche Psychotherapie).

    Prof. Dr. med. Johannes Kruse ist darüber hinaus Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM). Die Klinik behandelt PatientInnen mit einem persönlich abgestimmten Therapiekonzept, das körperliche und seelische Leiden gleichzeitig berücksichtigt. Mehr Informationen finden Sie hier.

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